Ich habe beschlossen, mich von unnötigem Ballast zu befreien.
Vor einigen Wochen bin ich zufällig über ein E-Book gestolpert, in dem analysiert wurde, wie viel oder wenig Mensch braucht. Es stellte sich heraus, dass weniger eben mehr ist.
Mein Burnout hat dazu geführt, dass ich insgesamt meine Lebensführung überdenke und natürlich habe ich mir auch die Frage gestellt, ob ich all die Dinge, die ich besitze, überhaupt brauche. Und wenn ja, wozu?
Mein Freund Steve und ich haben auf einem langen Spaziergang darüber philosophiert, was denn eigentlich zählt und ob materielle Besitztümer tatsächlich den Wert haben, den wir für sie bezahlen. Wir fanden heraus, dass uns all die kleinen Besitztümer eher einengen und belasten, als sie uns das Leben schöner machen.
Sicher möchten wir auf einigen Komfort nicht verzichten, aber die meisten Dinge sind wohl eher ein Klotz am Bein.
Ich lebe noch in Halle und habe dort eine Wohnung. Da Steve und ich eine gemeinsame Zukunft planen, werde ich in Halle meine Zelte bald abbrechen. Dieses „bald“ ist sicher ein dehnbarer Begriff. Umso mehr, als es schwierig sein wird, meinen Haushalt zu selektieren.
Doch genau damit werde ich jetzt anfangen.
Stück für Stück werde ich mein Inventar sichten und entscheiden, ob es für mein Leben noch von Wichtigkeit ist. Es gibt unglaublich viele kleine Dinge, die seit Jahren in Schubladen liegen und keinerlei Beachtung gefunden haben. Dagegen gibt es aber auch Kleinodien, nach denen ich mich schon seit einiger Zeit auf der Suche befinde. Ich glaube fest daran, dass ich diese Juwelen finden werde, sobald ich den nutzlosen Kram abgetragen habe.
Ist es nicht seltsam? Wir werden unsere Natur nicht los. Wir waren und sind Jäger und Sammler. Nur, dass sich unsere Sammelleidenschaft mittlerweile um Objekte dreht, die zum Leben nicht wirklich notwendig sind.
Leidenschaft ist das Stichwort. Wir bewahren Dinge, an denen unser Herz hängt. Erinnerungen an Freunde, Angehörige, Liebschaften, frühere Wohnorte, Urlaubsorte. Leben wir also in der Erinnerung? Dabei ist das Leben doch viel zu kurz, um ständig zurückzublicken.
Und wir hängen unser Herz an Dinge, die wir gern besitzen würden. Es ist witzig, dass ausgerechnet jetzt auch Karen Stever über diese menschliche Eigenart nachdenkt (I Had My Heart Set On It).
Kurz und gut: ab Samstag werde ich den Großputz starten und noch verwertbare Dinge unter die Leute bringen. Vielleicht kann ich damit ja jemandem eine Freude machen. Möglicherweise einem von euch.
Liebe Grüße,
Katja
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